Wer Psychologie studiert (hat), hat doch selbst einen Knall…
… so das gängige Klischee über meinen Berufsstand. Ich kann das natürlich aus meiner eigenen Erfahrung nicht bestätigen, aber sicherlich richtig ist, dass sich Psycholog:innen stärker selbst reflektieren als andere Berufsgruppen – oft auch mit professioneller Unterstützung in der Lehrtherapie oder in der Supervision. Und das muss ja nicht schlecht sein, ganz im Gegenteil. Nur wenn ich meine eigenen blinden Flecken bearbeitet habe und mir meiner Stärken, aber auch meiner Schwächen bewusst bin, kann ich andere Menschen wirksam in ihrer Entwicklung unterstützen.
Es gibt zahlreiche weitere Vorurteile gegenüber Psycholog:innen, die mir schon zu Ohren gekommen sind, z.B. dass wir ständig damit beschäftigt sind, andere zu analysieren oder dass man ja eigentlich nichts anderes können muss als gut zuzuhören. Davon mal ganz abgesehen, dass das viel zu anstrengend wäre, auch privat ständig die „Psychologinnenbrille“ aufzusetzen und dass wirklich zuhören alles andere als einfach ist, identifiziere ich mich trotz dieser Klischees stark mit meiner Profession als Psychologin. Dies zeigt sich darin, dass ich mich so vorstelle, wenn man mich nach meiner beruflichen Tätigkeit fragt und darin, dass ich Mitglied im Berufsverband der Psychologinnen und Psychologen bin.
Mir ist das nicht zuletzt deshalb wichtig, weil die Psychologisierung der Gesellschaft so weit fortgeschritten ist, dass sich viele Menschen auch ohne Psychologiestudium an psychologische Analysen und an ur-psychologische Tätigkeitsfelder heranwagen. Möglicherweise funktioniert das in einigen Fällen sogar ganz gut, aber ich persönlich fühle mich sicherer, wenn ich in meiner Tätigkeit als Beraterin, Trainerin, Dozentin und Coach auf fundierte wissenschaftliche Kenntnisse der Persönlichkeitspsychologie, der Entwicklungspsychologie, der Soizalpsychologie, der Wahrnehmungspsychologie, der Arbeits- und Organisationspsychologie oder der Klinischen Psychologie zurückgreifen kann. Erkenntnisse aus all diesen Bereichen brauche ich, um Einzelpersonen, Teams oder Organisationen mit Coaching, Workskops, Training und Beratung kompetent auf ihrem Weg zu mehr Gesundheit unterstützen zu können.