Laufpsychologie: Laufen mit Köpfchen
Als Psychologin, Lauftrainerin und Lauftherapeutin faszinieren mich die Zusammenhänge zwischen dem Laufsport und psychologischen Aspekten. Zum einen hat das Laufen zahlreiche positive Auswirkungen auf das psychische Befinden. Zum anderen hängen Ausdauer und Erfolg beim Laufsport von verschiedenen psychologischen Faktoren ab. Die „Laufpsychologie“ bschäftigt sich demnach mit dem Erleben und Verhalten des Menschen im Zusammenhang mit dem Laufen. Leider gibt es diese psychologische Disziplin (noch) nicht, sondern lediglich übergeordnete oder verwandte Bereiche wie die Sportpsychologie, die Gesundheitspsychologie oder die Motivationspsychologie.
Das hindert mich aber nicht daran, die spezifischen Wirkungen des Laufens (und nicht des Ausdauersports im Allgemeinen) zu betonen und diese Form der Bewegung als besonders förderlich für die Psyche zu „vermarkten“. Ebenso glaube ich, dass es bestimmte psychologische Faktoren gibt, die beim Laufen eine Rolle spielen und bei anderen Sportarten eher nicht. Es lohnt sich also aus meiner Perspektive, beide Richtungen des Zusammenwirkens zwischen Laufen und Psychologie zu erforschen und die Rückschlüsse Läuferinnen und Läufern und allen, die es noch werden wollen (oder sollten :-)), zur Verfügung zu stellen.
Deshalb schreibe ich gerade an meinem dritten Buch, das sich genau damit beschäftigt. Dafür suche ich noch Interviewpartner*innen – vom absoluten Anfänger, der die Vorzüge des Laufens gerade erst für sich entdeckt, bis hin zur Ultraläuferin, bei der das Laufen schon fast Suchtcharakter aufweist. Wenn ihr Euch angesprochen fühlt oder bekannte und weniger bekannte Läufer*innen kennt, die Lust hätten, ihre Gedanken zum, vorm, beim und nach dem Laufen mit mir zu teilen, dann immer her zu mir!
Ein erprobtes Praxiskonzept, das den Zusammenhang zwischen dem Laufen und dem psychischen Befinden positiv nutzt, ist das der Lauftherapie. Die Idee, Laufen auch therapeutisch zu nutzen, ist mir in meinem Psychologiestudium zum ersten Mal begegnet und ich habe seitdem immer mal wieder damit geliebäugelt, mich zur Lauftherapeutin fortbilden zu lassen. 2016 war die Midlife Crisis im Zusammenspiel mit meinem Hang zur Überqualifikation dann stark genug und ich habe mich am Deutschen Lauftherapiezentrum zur Ausbildung angemeldet. Seit 2017 darf ich mich nun auch Lauftherapeutin nennen und bin immer noch begeistert von der Idee.